Zeichnungen von SNOW
Der Leipziger Stadtmaler SNOW zeigt in der Ausstellung SNOW21! einundzwanzig seiner Blei- und Buntstift-Zeichnungen als gerahmte Bildobjekte. Alle Originale befinden sich auf der Straße. In den Zeichnungen ist "alles drin", dabei bergen sie zugleich Geheimnisse um Entstehungszeit, Größe, finale Farb- und Formgebung, Ort und seine soziokulturelle Realität im Alltag. Mit der Zeichnung in der Hand und dem Farbspektrum im Kopf finden die Bildideen ihren Platz im öffentlichen Raum. Die gezeichneten Notizen, nicht selten auf das wesentlich beschränkte Ausrisse sind im dynamischen Prozess des illegalen Malens Gedankenstütze, Orientierungshilfe, Kompass.
SNOW versteht sich selbst als Skizzenmaler. Mit den klaren Formen der auf die wesentliche Anzahl reduzierten Buchstaben wählt er eine direkte Sprache: SNOW und auf der Straße zeigt er uns sein Leipzig. Ist die Arbeit beendet, bleiben Spuren in der Stadt, in den Köpfen und auf den Zeichnungen. Sie sind Zeuge der nächtlichen Freiluftmalerei und die Spuren auf dem Papier geben eine Ahnung zum Entstehungsprozess: Farbspritzer, Knitter, Risse, Flecken - die Patina im Graffiti.
Die 21 Zeichnungen sind in 20 Bildobjekten gerahmt. Das farbigen Hintergrund-Passepartouts geben Aufschluss über die farbige Gestaltung auf der Straße.
Die Ausstellung greift die Ironie zwischen Museum und Straße auf und spielt mit den unterschiedlichen Positionen zu Graffiti. Dabei sollte eines nicht vergessen werden: "C´est la vie, it´s graffiti" (Blek le Rat).
Text: Maxi Kretzschmar (www.saugkultur.org)