Malerei von Konstantin Rosenkranz
Konstantin Rosenkranz geht in seiner Arbeit "NOW I KNOW WHAT IT´S LIKE UNDER THE SURFACE" der Frage nach der Bildfindung und der Legitimation eines Bildes nach.
Dafür hat er mit Akteuren aus der illegalen Graffiti Trainwriting-Szene zusammen gearbeitet und diese bei ihren strafrechtlich verfolgten Umgestaltungsvorhaben von Zügen des öffentlichen Nahverkehrs begleitet. Die Leinwände wurden vor der nach Graffitiart wirksamen Sachbeschädigung an den Zuggarnituren befestigt und anschließend besprüht. Nach erfolgreicher Beendigung dieser gut organisierten, szeneüblichen Aktionen wurden die Leinwände wieder abgenommen und zurück ins Atelier transportiert. Die besprühten Leinwände wurden mit speziellen Lösemitteln bearbeitet und somit die Schichten angelöst und weitestgehend entfernt.
Es gibt kein Motiv für diese Bilder, es ist der Prozess, welcher sich selbst abbildet. Die gesamte Bildgestaltung obliegt dem Zufall und die darin wirkenden Prinzipien entstehen ohne Beeinflussung des Künstlers.
Die wirksamen Prinzipien von Kunst, Graffiti und Vandalismus werden locker aufgebrochen und durcheinander gespielt. Es kommt zu einem systematischen Arbeiten im Spannungsfeld von Formauflösung und Formwerdung.
Die Leinwand wird zu einer Projektionsfläche des Prozesses, sie wirkt wie ein Filter, in dem sich flüchtige Dinge ablagern. Formen, Strukturen, Konturen, die wie Treibgut in den Malgrund einsickern oder hinter milchigen Schleiern versiegen.
Der Inhalt des Bildes ist sein Kontext, in welchem es entsteht, dieser Kontext bildet sich selbst ab.